Da es uns nach unserem Skiurlaub beide mit dem Virus erwischt hat, gab es etwas Zeit, uns gedanklich und auch für‘s Gemüt auf unseren diesjährigen Trip im Sommer vorzubereiten.
Frank hat sich mit der Freeontour-App nochmal drangesetzt, und die Planung, die wir letztes Jahr auf die Schnelle schon einmal gemacht hatten,
etwas verfeinert.
Dabei haben wir festgestellt, dass wir Mitte Juli mit einigen Etappen der diesjährigen Tour de France, die am 1. Juli startet, kollidieren werden. Das wird viel Trubel auf den französischen Pässen bedeuten, und daher haben wir die Schweiz-Route noch etwas gestreckt, um da gut dran vorbeizukommen (obwohl wir eigentlich gerne die Tour anschauen, und das sicherlich auch ein Erlebnis wäre).
So ist sowohl das Matterhorn als auch der Mont Blanc noch mit dabei, was uns natürlich sehr freut.-)
So stehen Route, Verweiltage und Campingplätze nun fest:
Genau 20 Tage werden es werden, wobei wir natürlich zwischendurch trotzdem noch flexibel sein wollen, denn dass ist ein Muss, wie wir im Norwegen-Urlaub gelernt haben.
Zuerst geht es durch die Schweizer Alpen Richtung Genfer See, von dort werden
wir in 4 Etappen die Route des Grandes Alpes befahren.
Sie führt von Thonon-les-Bains am Genfersee nach Menton an der Côte d'Azur und überquert zahlreiche Alpenpässe.
Von der Côte d'Azur geht es wieder weiter Richtung Norden über die Route Napoléon, ein weiterer Klassiker
der französischen Alpenrouten.
Napoleon Bonaparte marschierte diese Route 1815 mit seiner Truppe von Golfe-Juan bei Cannes nach Grenoble.
Wieder vorbei am Genfer See, mit Halt am Lac d'Annecy geht's dann so langsam wieder heimwärts.
Nun sind es noch knapp 4 Monate.
Zeit, die bestimmt wie im Fluge vergehen wird, und die Reise kann beginnen.
Wir sind mega gespannt.
Ach, einen Reiseführer haben wir uns auch zugelegt. Auch Material abseits Internet und Navigation kann nicht schaden.
Roadbook ‚Tour des Grandes Alpes‘-unterwegs auf Frankreichs Hochalpenstraße von Stephan Fennel
Nach turbulenten letzten Tagen aufgrund privater Ereignisse und der Unsicherheit, ob wir den Urlaub überhaupt antreten können , starten wir nun heute Abend etwas verspätet in der Sonntagshitze Richtung Schweiz.
Unser Cali ist voll bepackt, und Frank und ich können es noch nicht recht glauben.
Aber alle zuhause unterstützen uns, und darüber sind wir sehr dankbar.
Zumindest 3-4 Stunden wollen wir fahren und dann einen Schlafstop einlegen.
Eine gute Möglichkeit zur Suche und gleichzeitigen Zahlmöglichkeit von Camping- oder Stellplätzen in der Schweiz ist die App ‚parknsleep‘, die wir uns runtergeladen haben.
Einfach entlang der Route nach Plätzen suchen, man sieht auch direkt, wieviel Plätze noch frei sind, einchecken und direkt bezahlen.
Man hinterlegt in der App einfach die Kreditkarte als Bezahlungsmittel.
Und das werden wir später dann mal ausprobieren.
Letztendlich sind wir auf einem Stellplatz kurz vor Lenzerheide im Örtchen Parpan gelandet.
Schöner Platz auf 1500 m Höhe mitten in den Graubündner Bergen, sogar mit Toiletten und Duschen, wenn man das braucht.
Kuhglockengebimmel natürlich inklusive.
Mal schauen, wie morgen früh die Aussicht ist, heute Nacht jedenfalls schon sehr romantisch.
Morgen geht’s dann weiter zu unserem eigentlichen ersten Ziel, dem Silvaplanersee.
Heute morgen ging es frisch geduscht und mit einem guten Cappuccino an Bord bei angenehmen 17 Grad schon um 8 Uhr weiter.
Zuerst Richtung Lenzerheide, vorbei am Lago di Marmorera und dann über den Julierpass (Passhöhe 2284 m. ü. M.), wo sich sogar ein Theater befindet, zum Silvaplanersee im Engadin, der bei Wind-und Kitesurfern beliebt ist, da hier in den Sommermonaten mittags meist ein kräftiger Wind aufkommt.
Unser Campingplatz liegt im Ort Silvaplana auf 1800 m. Höhe direkt am See https://campingsilvaplana.ch/ der brechend voll ist, aber wir hatten Glück, und haben ein Plätzchen gefunden.
Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten, sind wir mit den Rädern ins 10 km entfernte St. Moritz geradelt, immer entlang der Seen oder später des Inns.
Das Kempinksi dort konnten wir uns nicht leisten, daher ging‘s zurück noch eine Runde um den Silvaplanersee drehen, denn Punkt 12 Uhr frischte tatsächlich plötzlich der heiß ersehnte Molojawind auf, und der See war voll mit Windsurfern, Kitesurfern, Wingsurfern und Seglern. Very nice 🏄🏻♂️
Heute Abend wird gechillt und gegrillt, denn morgen Früh geht’s auch schon weiter Richtung Andermatt.
Heute morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein erstmal wieder zurück Richtung Norden über den Julierpass in den Kanton Graubünden, bis wir dann nach 45 km bei Tiefencastel nordwestlich Richtung Thusis fuhren.
Mittlerweile hat es schon wieder 29 Grad Außentemperatur.
Es geht vorbei an den bekannten Skiorten Flims und Laax nach Disentis und dann über den Oberalppass (2044 m.ü.M.) in den Kanton Uri nach Andermatt.
Richtung Passtraße kommt man durch nette, typisch schweizerische Örtchen in diesem weitläufigen, grünen Tal.
Auf der Passhöhe beim Oberalppsee lohnt sich natürlich ein Halt, um die wunderschöne Bergwelt oder Bündner Spezialitäten zu genießen.
Hier hoch fährt auch die Matterhorn-Gotthard-Bahn die zufälligerweise gerade am Passbahnhof abgefahren ist. Diese Kulisse ist einfach herrlich.
Für Eisenbahnfans wird es hier aber noch mehrere Highlights geben.
In Andermatt nach einer kurzen Abfahrt angekommen wären wir eigentlich am heutigen Ziel.
Doch wir haben eingeplant, die neue Gotthardpasstraße nach Airolo und die alte Gotthardpasstraße, die historische Tremola nach Andermatt zurück zu fahren.
Die alte Passstraße von Airolo auf die Passhöhe des St. Gotthard mit ihren 24 Kehren, teilweise noch mit Kopfsteinpflaster, ist spektakulär zu fahren und anzusehen.
Respekt an die Erbauer (1828-1832) damals und an die Radfahrer bzw. die Pferde der Postkutsche heute, die sich diese Strapaze antun (müssen 😉)
Dann ging es die 12 km wieder hinab nach Andermatt, wo wir uns im
http://www.gotthard-camping.ch/ einquartieren.
Ein einfacher Schotterplatz an der Talstation der Seilbahn mit Toiletten, Duschen und Strom.
Für eine Nacht optimal.
Am Ende waren es heute 205 km.
Morgen geht’s weiter ins Berner Oberland.
Nach Gewitter und Regen gestern Abend und auch heute Nacht war es heute morgen trocken, aber bewölkt.
Wir packten unsere 7 Sachen zusammen und fuhren weiter die kurvenreiche Strecke hinab Richtung Göschenen und Wassen. Hier gab’s heute erstmal einen Kaffee to Go.
Von dort ging die Route westwärts zuerst durch das Meiental und dann über den Sustenpass durchs Haslital.
Hier sind wir jetzt schon im Berner Oberland. Wunderschön 🤩
Auf der Passhöhe hat man einen fantastischen Blick auf den Steingletscher.
Hier haben wir uns bei einer Alpkäserei gleich mal mit etwas Käse eingedeckt.
Während der Hinunterfahrt der 1600 Höhenmeter ins Tal nach Innertkirchen kamen wir in einen kräftigen Schauer.
Von hier ging’s jetzt weiter vorbei an der Aareschlucht, dem Örtchen Meiringen weiter nach Brienz am Brienzer See.
Wir fuhren am nördlichen Ufer entlang, da dort die Straße direkt am See entlang führt und man viele Haltemöglichkeiten hat.
Hier ist die ‚park4night‘-App wieder super.
Das Südufer ist steiler, und die Straße dort führt teilweise durch Tunnels.
In Interlaken, was auf einer Ebene zwischen Brienzer- und Thunersee liegt, haben wir unseren Cali abgestellt, sind in die nette Altstadt ‚Unterseen‘ gelaufen und haben einen leckeren Kaffee direkt am Flüsschen Aare getrunken.
Eiger, Jungfrau und Mönch sind heute noch wolkenverhangen, aber von hier schon zu sehen.
Hier kommt zum ersten Mal unsere TWINT-App zum Einsatz.
Da wir keine Fränkli getauscht haben, ist diese schweizer Bezahlmöglichkeit ideal, z.B. um Parkgebühren zu bezahlen , da Kreditkartenzahlung dort oft nicht möglich ist.
Man bucht davor ein Guthaben auf, und los geht’s.
Man kann das Guthaben aber auch im Supermarkt oder beim shoppen verbraten. Hat sich schonmal gelohnt.
Nun geht’s ins Lauterbrunnental, wo wir für die nächsten 3 Nächte auf dem Camping https://www.campingjungfrau.swiss/ sind.
Ein wunderschöner Platz direkt unter dem 300m hohen Staubbachfall, mit Blick auf Eiger, Jungfrau und Mönch und eingebettet in steile Felswände.
Diese Kulisse hat sich wohl J.R. Tolkien für das Bruchtal im Hobbit genommen.
Wir hatten heute Nacht immer wieder Regen, doch gegen 11 Uhr wurde es heller und hörte zumindest zwischendurch auf.
So war heute Morgen erstmal Zeit für einen ausführlichen Kaffee mit Himbeerjoghurt, den wir uns gestern von der Alm mitgenommen hatten.
Das Lauterbrunnental ist eines der eindrucksvollsten Trogtäler der Alpen zwischen gigantischen Felswänden und Gipfeln. Fast ein bisschen wie Lalaland.
Mit 72 tosenden Wasserfällen, imposanten Talabschlüssen, bunten Alpwiesen, einsamen Berggasthöfen und Bahnen auf die Talschultern ist das Lauterbrunnental eines der grössten Naturschauspiele in der Schweiz.
Und dementsprechend touristisch gut besucht ist es, muss man fairerweise dazusagen.
Der Skiort Wengen mit der bekannten Lauberhornabfahrt ist nur 6 km entfernt und die Jungfrauregion ist Anziehungspunkt für alle Nationen der Welt 😉
Heute haben wir den Ort und die nähere Umgebung zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet.
Und wir haben investiert: viel Geld (fast 500 Euro) um morgen auf den höchstgelegensten Bahnhof Europas zu kommen: das Jungfraujoch auf 3454 m. —> Top of Europe
Das Wetter soll morgen super werden, Voraussetzung für diese Investition.
Wir sind gespannt 🤩
Heute Abend wird in dieser schönen Kulisse gegrillt, denn der Himmel ist mittlere blau und warm ist es auch UND wir können schon unseren Zielort von morgen sehen, denn die schneebedeckten Berge sind nun Wolkenfrei.
Heute morgen um 9 Uhr ging es los zum Bahnhof nach Lauterbrunnen, von wo aus unser Ausflug zum Jungfraujoch startete.
Zuerst ging es mit der Wengener-Bahn durch Wengen zur kleinen Scheidegg, und dann mit der Jungfraubahn auf den höchstgelegensten Bahnhof Europas, dem Jungfraujoch auf 3454 m.
Eine majestätische Kulisse im ewigen Schnee und Eis.
Schon die Fahrt mit den beiden Bahnen durch die idyllische Landschaft ist toll, und je höher man kommt wird einem erst bewusst, was für eine Meisterleistung dieser Bau ist, wenn man bedenkt, dass diese Bahn von der kleinen Scheidegg nach oben bereits seit 1912 fährt, und der Tunnel hierfür komplett durch Eiger und Mönch führt.
Unglaublich.
Oben dann, umgeben vom Dreigestirn Jungfrau, Eiger und Mönch, mit ihren knapp über 4000m, dem wissenschaftliche Sphinx-Observatorium und dem Aletschgletscher, der flächenmäßig größte und längste Gletscher der Alpen, ist das schon ein spektakulärer Anblick.
Beeindruckend schön und mahnend zugleich.
Hat es sich denn gelohnt?
Trotz des hohen Preises und der Touristenmassen sagen wir: ja, auf jeden Fall.
Einmal im Leben on Top of Europe 🔝
Morgen packen wir zusammen und fahren weiter Richtung Zermatt.
Südschweiz und Wallis wir kommen.
Heute morgen wurden wir wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nachts kann man hier super schlafen, es hat so um die 15 Grad, die Heizung brauchten wir bisher aber nicht.
Wir fuhren aus dem Lauterbrunnental wieder zurück nach Interlaken, und dort erstmal zum Migros Markt, um unsere Getränkevorräte und etwas frisches Gemüse und Brot zu kaufen.
Dann ging es ein Stück am Südufer des Thuner Sees entlang und danach durch das Kandertal.
In Kandersteg wurden wir auf den Autozug verladen und sind durch den knapp 15 km langen Lötschberg nach Goppenstein gefahren worden.
Fahrtzeit 15 Minuten im stockdunklen Tunnel, nichts für Menschen mit Platzangst oder Panikneigung 😉
Für Fahrzeuge bis 3,5 t fahren die Züge immer; schwerere Fahrzeuge müssen Sonderzüge benützen.
Das Ticket ist problemlos online buchbar und kostete für uns 28 SFR.
Diese Strecke ist die schnellste Möglichkeit um von der Zentralschweiz nach Süden zu kommen.
Angekommen in Goppenstein geht es hinunter nach Steg-Hohtenn an der Rhone entlang in Richtung Süden.
Hier sind wir jetzt im Wallis angekommen, der drittgrößte Kanton der Schweiz.
Wer nach Italien will, kann hier über den Simplonpass den direkten Weg wählen.
Wir fahren an der Matter entlang Richtung Täsch weiter.
Da Zermatt autofrei ist, ist hier Schluss für Touristen. Nur Einheimische, Taxis oder Fahrzeuge mit Sondergenehmigung dürfen nach Zermatt, das 10 km entfernt ist, fahren.
Der eigentliche Campingplatz, den wir anfahren wollten, hat einen Mindestaufenthalt von 2 Tagen, daher planen wir um und finden mit der ‚park4night-App‘ eine super Alternative, den https://www.campingranda.ch/deu/
kurz vor Täsch.
Ein toller Naturcampingplatz mit freier Platzwahl und picobello Waschhaus.
Direkt am Golfplatz gelegen mit nettem Restaurant und Walliser Spezialitäten.
Wir schnappten die Räder, und radelten die 300 Höhenmeter auf der Hauptstraße nach Zermatt.
Das ist kein Problem, da wenig Verkehr ist. Der parallel laufende Trail ist nur was für Fortgeschrittene 😉
Man könnte auch mit der im 10 Minuten-Takt fahrenden Matterhorn-Gotthardbahn von Täsch nach Zermatt fahren.
Zermatt ist der nächste Hotspot für Touristen aller Nationen.
Ein nettes Örtchen, aber viel zu viele Menschen.
Uns reichte einmal die Hauptstraße rauf und runter, vorbei an teuren Läden.
Die Sicht aufs Matterhorn vom Kirchplatz aus war heute leider eh von Wolken versperrt.
Allerdings blicken wir von unserem Cali aus aufs Zinalrothorn, immerhin auch 4221 m hoch. Und auch sehr schön.
Auf dem Rückweg hat uns der Ort Täsch mit seinen alten Häusern und engen Gassen viel besser gefallen.
Heute Abend testen wir dann gleich mal das Restaurant ‚hole in one‘ hier am Platz und die wallisischen Spezialitäten und riechen die gute Luft, die nach frisch gemähtem Gras duftet.
Mal wieder ein sehr schöner Tag und auch der letzte in der Schweiz, denn
morgen betreten wir französischen Boden, denn es geht nach Chamonix.
Los geht’s nach Frankreich.
Wir müssen, wie fast jeden Tag erstmal ein paar Kilometer auf der selben Strecke wieder raus aus dem Tal.
So ist das eben in den Bergen.
Dann geht es entlang der Rhône vorbei am Skiort Crans-Montana, über Sion, mit seinem riesigen Weinanbaugebiet, weiter bis nach nach Martigny, wo wir einen kurzen Vesperstop einlegen.
Das Tal ist links und rechts gesäumt von Obstplantagen. Da haben wir uns an einem der vielen Verkaufsstände ein Kilo Walliser Aprilosen mitgenommen.
Seeeehr lecker.
Wir sind hier nun im Unterwallis angekommen, und es wird französisch gesprochen.
In Martigny geht es ab, das Tal hinauf Richtung Chamonix und das Mont-Blanc Gebiet, die Haute-Savoie.
Ein sehr grünes Tal mit viel Wald.
Am Col de la Foclaz geht es wieder abwärts.
Hier passieren wir auch die Grenze, nach der es über den Col de la Montets nach Chamonix geht.
Das Mont-Blanc-Massiv rückt immer näher und ist unbeschreiblich imposant.
Heute brauchten wir 3 Anläufe, um einen Campingplatz zu finden.
Es ist sehr voll, und die Plätze sind auch eher klein. Dafür gibt es viele davon und gelandet sind wir schließlich auf dem Camping https://www.campinglescimesmontblanc.com
Unser schattiger Stellplatz mit Blick auf den Gletscher und den Mont Blanc ist perfekt.
Die heutige Etappe der diesjährigen Tour de France endet übrigens 22km von uns entfernt.
Also sind wir dem Spektakel jetzt doch ganz schön nah.
Und wieder grüßt uns ein Sonnentag heute morgen ☀️
Wir schauen beim Morgenkaffee noch einmal ehrfürchtig auf den wolkenfreien Mont Blanc und sagen tschüss, denn es geht heute weiter nach Thonons-les- Bains am Genfer See.
Dies ist der Ausgangspunkt zur ‚Route des Grandes Alpes‘, die wir in zwei Tagen in Angriff nehmen werden.
Davor werden wir aber noch zwei Nächte am Genfer See verbringen, und die Gegend dort erkunden.
Heute morgen geht es wieder kurz zurück in die Schweiz und dann vorbei an Martigny weiter in Richtung Montreux/Lausanne, immer noch entlang der Rhône.
Das Tal wird nun immer breiter und weitläufiger. Immer noch umgeben von Wein- und Obstbau.
Kurz vor Montreux, bei Bouveret, treffen wir schon auf den Genfer See und machen ein ‚Vesper with a view’ am Lac Léman, wie ihn die Franzosen nennen.
In Saint Gingolph geht es wieder über die Grenze nach Frankreich.
Dort machen wir an einem Restaurant am See halt, und genießen einen Cappuccino und eine Aprikosen-Tarte Tatin.
Anschließend fahren wir auf der südlichen französischen Uferseite Richtung Westen weiter, durch Evian-les -Bains bis zu unserem Ziel, dem Camping https://www.disdille.com/fr/ am Ortsrand von Thonons-les-Bains.
Der Campingplatz gefällt uns von der Lage her nicht so doll, außerdem sehr groß, eher was für Familienurlauber, die Animation etc. suchen, aber für 2 Nächte geht’s schon.
Mit dem Rad kann man gut ins Städtle radeln (ca. 4 km), was wir auch gleich gemacht haben.
Eine nette Stadt mit großem Hafen und einer Standseilbahn auf den Aussichtsberg.
Es ist sehr heiß heute, daher reichts uns jetzt, und wir radeln zurück um den Abend bei Grillen und Vin rouge ausklingen zu lassen.
Heute sind wir mit dem Auto in die mittelalterliche Stadt Yvoire gefahren.
Sie liegt sehr malerisch gelegen an der Nordspitze einer Landzunge, die in den Genfer See ragt, knapp 25 km westlich von Thonon-les-Bains entfernt.
Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt, denn das Städtchen ist einfach traumhaft schön.
Mit Kirche, Burg, kleinen Restaurants und Cafés und kleinem Hafen.
Im Restaurant Le Bacouni haben wir mit Blick auf Hafen und See Fisch gegessen.
Savoir-vivre und absolute Empfehlung 🥰
Auf dem Rückweg gingen wir noch tanken und zum Supermarkt, damit wir morgen für die große Alpentour gewappnet sind.
Bei E. Leclerc gibt’s alles, Benzin und Lebensmittel 😂
Ein schöner entspannter Tag war das.
Eins mit 🌟
Heute Nachmittag haben wir dann mal etwas im Cali umgepackt, umgeräumt, aufgeräumt.
Ordnung muss schließlich auch beim Camperleben sein.
Heute ist schon Halbzeit. Wie schnell die Tage und Eindrücke doch vorbeigehen.
Wir starteten auf zur Route des Grandes Alpes.
Sie führt von Thonon-les-Bains am Genfer See nach Menton an der Côte d‘Azur, umfasst 16 Alpenpässe, darunter der 2770 m hohe Col de l‘Iseran, der höchste Straßenpass der Alpen und überwindet auf ihrer rund 700 km Länge einen Höhenunterschied von insgesamt 15.700 Metern.
Ein Eldorado für Motorrad- und Radfahrer und eben auch immer Etappen bei der Tour de France.
Die diesjährige Tour ist seit gestern aber durch auf unserer Streckenführung.
Die Straßen sind hier übrigens in einwandfreiem Zustand, da sie für die Tour de France frisch geteert werden 😉
Wir werden die Route in 4 Etappen fahren und sind schon sehr gespannt.
Heute morgen um 6 hat es kurz getröpfelt, um kurz vor 10 Uhr als wir losfuhren, kam die Sonne aber schon wieder raus und es ist drückend warm.
Wir fuhren aus Thonons-les-Bains hinaus und trafen nach wenigen Kilometern auf die Straße D902, die uns die nächsten Tage durch die Route führen wird.
Am Anfang fließt auf der rechten Seite noch die wilde Dranse mit, auf der schon einige Rafter unterwegs waren.
Es geht die 700 Höhenmeter hinauf, auf den ersten Pass, den relativ unspektakulären Col du Gets (Haute-Savoie) auf 1172 m, den wir nach 39 km schon erreichen.
Les Gets ist ein typisch französischer Skiort inclusive ein paar Bausünden, die sie im Moment versuchen zu kaschieren.
Es werden wieder eher kleinere, umgebungstypische Häuser gebaut.
Bei der Abfahrt nach Taninges merkt man, dass hier vor 2 Tagen die Touretappe drüber ging, denn auf der Straße sind noch die Namen der Fahrer geschrieben.
Dann geht es durch die größere Stadt Cluses weiter hinauf zum zweiten Pass unserer heutigen Etappe, der Col de la Colombière (Haute-Savoie) auf 1613 m, wo wir ein kleines Päuschen einlegen.
Anschließend, kurz vor unserem heutigen Ziel, kamen wir noch durch das Örtchen Le Grand Bornand,
uns als Biathlonfans natürlich bestens bekannt 🤩
Eine kurze Stippvisite am Schießstand; man kann sich allerdings jetzt im Sommer kaum vorstellen, wo hier der Streckenverlauf sein soll.
Am Ende landen wir in La Clusaz auf dem Campingplatz Le Plan du Fernuy https://www.capfun.com/camping-france-rhone_alpes-plan_fernuy-FR.html?referer=612623&gclid=Cj0KCQjwk96lBhDHARIsAEKO4xaNs0o4aqrA-QzrYR2n-3XextVp858RmVDnhVox_N190S4hyCHarIQaAt60EALw_wcB
Tolle Lage, sauber und mit Blick auf die Berge, den wir heute Nachmittag noch genießen werden.
Heute waren es nur gut 100 km zu fahren.
Morgen wird es etwas mehr werden, denn wir haben 4 Pässe vor uns.
Guten Morgen zu Etappe 2 ☀️
Heute Nacht war es mit 13 Grad recht frisch, und wir konnten super schlafen.
Da wir heute einige Kehren und Höhenmeter vor uns haben, sind wir früh los.
Doch erstmal ein Baguette, 2 kleine Tarte und 2 Café au Lait beim ‚Atelier du Pain’ geholt.
So muss ein Tag beginnen.
In La Clusaz, was auf 995 m Höhe liegt geht es gleich los auf den ersten Pass von heute, den Col du Aravis (Haute Savoie) auf 1498 m Höhe, den wir nach 10 km schon erreichen.
Hier oben ist schon einiges los, viele Fahrradfahrer, Motorradfahrer uns Ausflügler sitzen schon in den Restaurants.
Man muss hier beim Fahren schon wirklich auf alles aufpassen, hatten uns das Verkehrsaufkommen aber schlimmer vorgestellt.
Hier oben hat man eine wunderschöne Weitsicht und sieht in der Ferne den schneebedeckten Mont Blanc.
Es geht hinunter nach Les Giettaz, wo wir Anlauf für den nächsten Pass nehmen, den Col du Saisies (Savoie) auf 1650 m.
Der Ort Les Saisies liegt in einem Skigebiet malerisch zwischen der Araviskette, dem Beaufortain und dem Mont Blanc Massiv.
Wir fahren hinunter nach Beaufort, von wo der bekannte Käse kommt, und machen Halt in der dortigen Käserei um Käse fürs Mittagsvesper zu kaufen.
Baguette und Käse…délicieuse
Von dort aus geht es hinauf zur Passhöhe des Cormet de Roselend (Savoie) auf 1968 m.
Das sind jetzt mal fast 1300 Höhenmeter, was hier manch Radler hochfahren.
10 km vor der Passhöhe treffen wir auf den Stausee Lac de Roselend, der schönste Bergsee, den wir bisher gesehen haben. Dieses Türkis farbene Wasser ist einfach ein Traum und auf der Passhöhe sind wir auf einer wunderschönen Hochebene angekommen, wo wir erstmal eine kleine Pause machen.
Reges Treiben der vielen Biker, gemischt mit den Abbauarbeiten der Absperrungen der gestrigen Tour de France.
Bei der Abfahrt ins Tal nach Bourg Saint-Maurice heißt es nur noch genießen 🥰
Bisher der landschaftlich schönste Pass auf unserer Route.
Nun geht es erholsam weiter vorbei an Tignes nach Val d‘Isėre.
Der bekannte Wintersportort ist der eigentliche Ausgangspunkt für DEN Alpenpass schlechthin, den 2770 m hohen Col de l‘Iséran, unseren letzten Pass für heute.
Er ist die höchste asphaltierte Alpenquerung und auch wirklich der spektakulärste.
Komplett mit Skiliften erschlossen und daher bestimmt auch zum Skifahren toll.
Im Tal, nach einer steilen Abfahrt, kommen wir ins kleine Steindörfchen Bonval sur Arc und es geht an unseren heutigen Ziel nach Aussois zum Camping https://www.camping-aussois.com
Freundlicher Empfang und neues Waschhaus mit Liebe zum Detail.
Jetzt genießen wir an unserem Plätzchen mit Aussicht erstmal unsere Törtchen.
Heute war auf jeden Fall der eindrucksvollste Tag, den müssen wir erstmal sacken lassen.
Heute morgen ging es gut ausgeschlafen um 9:30 Uhr weiter, und es begann pünktlich zu tröpfeln.
Über den Bergen hinter uns lagen dunkle Wolken, doch in Richtung Süden, wohin unsere 3. Etappe der RDGA weiter geht, ist blauer Himmel.
Heute gibt es 5 Passüberquerungen zu meistern.
Wir fuhren zunächst das Tal hinaus Richtung St. Michelle de Maurienne, entlang der L‘Arc, die hier ein Wasserkraftwerk nach dem anderen mit Energie versorgt.
Im Ort geht es dann ab, Richtung Pass Nummer 1, dem Col du Télégraph (Savoie) mit 1566 m, der gerne bei Radfahrern als Duo zusammen mit den zweitgrößten Pass der Route, dem Col du Galibier (Savoie) 2642 m gefahren wird.
Bevor es die Nordrampe des Col du Galibier hochgeht, fuhren wir durch den Skiort Valloire, indem richtig was los war.
Man kann sich kaum vorstellen, dass in diesen abgeschiedenen Orten im Winter was los ist.
Der Anstieg ist am Anfang moderat und nimmt langsam Fahrt auf.
Landschaftlich sehr malerisch, zuerst bunt und grün und dann immer karger und steiniger.
Das Gras liegt wie ein Teppich an den Hängen und die Blumenwiesen leuchten im Licht.
Der Col du Galibier war auf jeden Fall ein absolutes Highlight.
Auf der Abfahrt trifft man auf den Col du Lautaret (Haute-Alpes) auf 2058 m.
Dies ist ein wichtiger Pass und Scheitelpunkt für die Handelsroute von Grenoble nach Briançon und von uns wird nur die Ostrampe hinab genutzt.
Kurz vor der Festungsstadt Briançon füllen wir mal wieder unseren Tank auf und fahren dann weiter zum Col d‘Izoard (Haute-Alpes) auf 2356 m.
Hier haben wir uns heute zum ersten Mal verfahren, und mussten wieder einige Kilometer zurück.
Also aufgepasst in Briançon Centre Ville den richtigen Abzweig zu finden.
Oben beim Obelisk angekommen, war es windig mit frischen 16 Grad.
Eine Gerölllandschaft die an einen anderen Stern erinnert.
Doch die Baumgrenze ist beim Hinunterfahren wieder schnell erreicht.
Jetzt machen wir erstmal Vesperpause.
Nach der Durchfahrt durch ein enges Tal, das fast an eine Schlucht erinnert, geht es durch das Örtchen Vars hinauf zum letzten Pass von heute, dem Col de Vars (Hautes-Alpes) auf 2109 m.
Auf der flachen Kuppe der Passhöhe ist hier die Grenze der Départements Hautes-Alpes und Hautes-Alpes Provence.
Nun haben wir 3/4 der Route des Grandes Alpes geschafft und morgen kommt die letzte Etappe bis ans Meer.
Unser Campingplatz von heute ist der https://www.letampico.fr in Barcolennette.
Wir werden heute wieder voller toller Eindrücke gut schlafen.
Heute morgen haben wir doch glatt verschlafen. Aber unser Platz unter den Pinien war so ruhig, und die vielen Kehren machen wohl müde.
Egal. Mittlerweile gut geübt, waren wir schnell abfahrbereit, und es geht los zu unserem letzten Teilstück der RDGA.
Raus aus Barcolennette, was doch noch auf 1115 m liegt, müssen wir jetzt hoch zum ersten der letzten 6 Pässe, dem Col de la Cayolle (Alpes-de-Haute-Provence) auf 2327 m.
Es fängt gleich kurvig und wahnsinnig eng an (Max. Höhe 3m, Max. Breite 2,5 m)
Zum Fahren gleich eine ECHTE Herausforderung am frühen Morgen.
Wem das zu tricky ist, weicht besser über die Nebenstrecke durch Allos aus.
Das 5 Häuser Dorf Four, was wir nach 10 km erreichen, ist wirklich nur was für
Einsiedler.
Ab hier kommt uns quasi kein Auto mehr entgegen.
Wir überholen lediglich die unermüdlichen Fahrradfahrer oder lassen uns von Motorradfahrern überholen. Wirklich abenteuerlich auf nüchternen Magen.
Oben angekommen, ist Frank schweißgebadet. Ist eben eine Radfahrer- und Motorradstrecke und nur was für Könner, denn bergabwärts wird es nicht besser.
Hier merkt man schon nach den ersten Kilometern, dass die Pflanzenwelt mediterraner wird.
In Guillaume gab‘s erstmal Kaffee und Baguette bevor es auf den Col du Valberg (Alpes Maritimes) auf 1672 m geht.
Hier oben befindet sich der Ski- und Wanderort Valberg, in dem richtig was los war.
Die Beschilderung auf der Passhöhe lässt schon erahnen, dass es hinabwärts wieder eng wird.
Doch weit ist es nicht, und wir nehmen den Col de la Cayolle in Angriff (Alpes Maritimes) 1678 m.
Beim Hinunterfahren kommt man am Dorf Roubion vorbei, das aussieht, wie wenn die Häuser aus dem Fels gemeißelt wären.
Nach dem Ort Saint-Sauvoir-sur-Tinée geht es eine kurvenreiche Strecke durch das Tinée-Tal auf einen der letzten Pässe, den Col Saint-Martin (Alpes Maritimes) auf nochmal 1500 m hoch.
Außentemperatur mittlerweile 33 Grad.
Und es riecht schon bissle nach Meer.
Hier kommt man durch viele kleine Bergdörfer, jedes mit einer hübschen Kirche und putzigen Häusern.
Die Bausünde ‚Skigebiet‘ auf der Passhöhe ist leider kein Foto wert.
Im Tal in Saint-Martin-Vésubie angekommen, sehen wir einen zerstörten Ort. Hier haben Überschwemmungen im Oktober 2020 hunderte von Häusern mitgerissen, sogar der Friedhof wurde damals komplett weggespült.
Die Sanierungsmaßnahmen sind im ganzen Tal noch in vollem Gange.
Nun geht’s auf zu unserem vorletzten Pass für heute und für die komplette Route, dem Col du Turini (Alpes Maritimes) auf 1607 m.
Er wurde einst bei der Rallye Monte Carlo als Hochgeschwindigkeitsstrecke befahren. Kaum vorstellbar.
Auch hier treffen wir auf nahezu null Verkehr. Hier quälen sich heute nicht mal Radfahrer hoch.
Jetzt sind es noch 50 km bis ans Meer.
Nun schaffen wir den letzten Anstieg nach der Stadt Sospel über den Col de Castillon (Alpes Maritimes) mit seinen ‚nur‘ 706 m Höhe auch noch.
Und da war es in der Ferne: das Meer.
Jetzt rollt die Route entspannt an diesen azurblauen Ort, nach Menton.
Wir haben es geschafft:
Route des Grandes Alpes
16 Alpenpässe
Länge ca. 700 km
Höhenunterschied ca. 15.700 m
4 Etappen
Wir fahren auf die italienische Seite kurz hinter Menton zum Campingplatz http://www.campingporlamar.com/de/
wo wir 2 Nächte bleiben werden.
Ein typischer Stadtcampingplatz ohne großen Komfort, für uns aber okay als Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Menton morgen mit den Rädern.
Die kurze Verschnaufpause haben wir uns jetzt verdient.
Menton ist die östlichste Stadt an der Côte d‘Azur und grenzt direkt an Italien.
Daher ist hier ein buntes Gemisch aus italienischen und französischen Kennzeichen.
Der Grenzübergang, da unser Campingplatz ja auf Italienischer Seite liegt, mit dem Rad und Blick auf‘s Meer, legendär.
Die Altstadt mit seinen orange getünchten Häusern liegt erhaben oberhalb der belebten Strandpromenade mit den vielen Restaurants und Cafés, wo heute am Sonntag natürlich einiges los ist.
Heute fährt außerdem jeder mal seinen Porsche, Mercedes oder Lamborghini aus.
Wir radeln etwas durch die Altstadt nach oben und genießen den Blick und machen an einem der Restaurants an der Promenade halt um was zu trinken und zu Essen. Einfach schön.
Anschließend ging es wieder zurück über die Grenze auf italienische Seite und noch an den Hafen nach Ventimiglia.
Auch sehr schön.
Heute Abend bereiten wir uns bei nem Gläsle Rosé auf den weiteren Streckenverlauf vor, denn morgen
geht’s schon weiter für uns Richtung Route Napoléon.
Heute geht es zum Ausgangspunkt der Route Napoléon nach Cannes.
Dazu müssen wir erstmal an der schönen Küste entlang durch Monaco, Marbella, Nizza, Antibes bis zur Filmstadt Cannes fahren.
Unglaublich, was man auf diesem Abschnitt von 60 km an Palästen, Promenaden, Yachten, Hotels, Palmen und Autos sieht.
Im Blick immer das Meer, das heute nicht ganz so funkelt, da es etwas diesig ist.
Wir quälen uns durch den Verkehr und sind froh, als es in Cannes dann ins Hinterland geht.
Als Route Napoléon wird die Straße in Frankreich bezeichnet, die der Marschroute folgt, die Napoleon I. 1815 von Golfe-Juan (bei Antibes) über Grasse, Digne, Sisteron und Gap bis nach Grenoble zurückgelegt hat, nachdem er, um die Macht zurückzuerobern, von Elbe kommend in Südfrankreich gelandet war.
Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 335 Kilometern bewältigte Napoléons Truppe in einem siebentägigen Gewaltmarsch.
Wie das endete, hat wahrscheinlich jeder schonmal im Geschichtsunterricht gehört.
Der erste größere Wegpunkt ist die Parfumstadt Grasse, die vielleicht manche als Handlungsort von Patrick Süsskinds ‚Das Parfum‘ kennen.
Die Innenstadt voller rosa Sonnenschirme.
Nach Grasse geht es zunächst über den Col du Pilon auf 782 m.
Hier fahren wir auf gut ausgebauten Straßen durch Saint-Vallier-de-Thiey bis auf 984 m, den Col de La Faye und danach den Col de la Collette (1041 m) und den Col de Valferrière 1169 m.
Hier geht’s wirklich zackig von Col zu Col.
Der letzte Anstieg zum Col du Luens 1054 m und wir sind schon in Castellane angekommen.
Dort biegen wir westwärts ab die D982 Richtung Lac de Saint-Croix und die Verdonschlucht, einer der größten Canyons in Europa, die wir morgen durchfahren werden. Hier hat man jetzt schon an ein paar Aussichtspunkten Einblicke in die Schlucht.
Heute ist erstmal Schluss im Örtchen Aiguines oberhalb des Sees im Höhencamping https://www.campasun.eu/aigle/accueil/ , den wir nach ein bisschen Sucherei und Fahrerei angesteuert haben.
Die Plätze am See haben uns nicht gefallen: zu voll und zu eng.
Hier hat man einen tollen Blick Richtung Verdonschlucht und auf den See, hat Platz um sich rum und ein nettes Restaurant mit Aussichtsterrasse, wo wir heute den Abend ausklingen lassen.
Das hat sich definitiv gelohnt, ein paar Kilometer extra zu fahren als geplant.
Heute Nacht war eigentlich ein Gewitter angesagt, doch es kam nichts, und so sind wir heute Morgen wieder mit blauen Himmel durch die Dachluke geweckt worden.
Es geht los, und wir verlassen das Örtchen Auguines, fahren hinunter zum See und dann hinaus aus dem Tal.
Auf dem See ist um diese Uhrzeit noch nicht so viel los.
Bevor wir die Route Napoléon weiter fahren, wollen wir heute eine Zwischentour durch die Schlucht einfügen. Die Route des Crêtes: sie beginnt kurz vor dem Ort La Palud-sur-Verdon. Sie hat eine Länge von 24 Kilometern und zieht sich wie eine Schleife durch die Verdonschlucht. Dabei kommt man an vielen verschiedenen Aussichtspunkten vorbei. Einer spektakulärer als der andere…
Wer die Route des Crêtes fahren möchte muss wissen, dass die Panorama-Schleife nicht ganzjährig befahrbar ist. Komplett zugänglich ist die D23 von Ende März bis Ende November. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Richtung. Weil einige Bereiche als Einbahnstraße ausgewiesen sind, ist es angeraten die Strecke im Uhrzeigersinn zu fahren.
Das war wirklich eine gute Idee und der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall.
Hier könnte man natürlich auch gut wandern oder auf der Verdon Kanu fahren, um diesem Naturschauspiel noch näher zu sein.
Zurück von der Schleife in La Palud-sur-Verdon fahren wir wieder nach Castellane, um dort wieder in die Route Napoléon einzusteigen.
Kleiner Halt um Füße zu baden musste auch noch sein.
In Castellane kurz in den Supermarkt und dann geht’s auch schon hinauf auf den Col de Lèques auf 1148 m zur heiß ersehnten Vesperpause.
Jetzt brauch unser Auto dringend Sprit, Reichweite nur noch 40 km 😅
Vollgetankt geht es weiter zur Hauptstadt des Départements Alpes-des-Hautes-Provence nach Digne-les-Bains, die Hauptstadt des Lavendels (der leider schon aberntet ist) und weiter über Aubignosc nach Sisteron.
Hier liegt überall Lavendelduft in der Luft. Herrlich.
Wir fahren Richtung der Stadt Gap, die schon zum Département Hautes-Alpes gehört. Hier hat man schon wieder die Voralpen im Blick, wir fahren also unweigerlich Richtung Norden, denn die letzten Tage sind angebrochen.
Also heißt es nochmal, die Landschaft aufsaugen und genießen.
Es sind noch knapp 50 km bis Grenoble und wir steuern wieder eine Campingplatz an einem See an, und zwar am Lac de Sautet, gefunden über die Park4Night-App.
https://www.campingdusautet.fr
Perfekter geht’s nicht. Ein Stellplatz direkt am See.
Da werden wir uns unsere Maultaschen heute Abend schmecken lassen.
Eine kühle, ruhige Nacht an diesem kleinen See liegt hinter uns.
Ein echter Geheimtipp.
Noch ein paar letzte Fotos am glitzernden Wasser und weiter geht’s.
Wir nehmen die letzten Kilometer der Napoléonroute bis Grenoble in Angriff.
Aber zuerst mal eine Boulangerie suchen; heute gibt’s zum Kaffee ein geiles Croissant im Ort La Mure.
Wirklich bestes Croissant ever 😉, dass wir am Lac de Laffrey genießen.
Kurz vor Grenoble geht die Straße steil bergab, denn Grenoble liegt auf nur 204 m, ist zudem die flachste Stadt Frankreichs, aber umgeben von mehreren hohen Bergen.
Sie hat 160 000 Einwohner und ist die größte am Hochgebirge liegende Stadt der Alpen.
Imposante Gebäude säumen die alleeartige Hauptstraße, die sich durch die Stadt zieht, die zwischen den Flüssen Drac und L‘Isère liegt.
Hier endet nun auch offiziell die Route Napoléon, als dieser am 7. Tag am 7.März 1815 die Stadttore von Grenoble durchbrach.
Wir fahren weiter Richtung Chambery, denn unser heutiges Ziel ist der Lac d‘Annecy.
Nach Grenoble kommen wir an tausenden Walnussbäumen vorbei, und bekommen mit, dass Grenoble eine der berühmtesten Walnussregionen der Welt ist. Die Grenobler Walnuss: mittelgroß, aromatisch und leicht zu knacken.
Was man nicht alles nicht weiß……
Am Lac du Bourget machen wir Rast und schauen ein bisschen den Surfern zu.
Danach geht’s über Aix-les-Bains direkt nach Annecy.
Hier müssen wir heute etwas suchen, um einen Übernachtungsplatz für die nächsten zwei Tage zu finden.
Es ist viel los, denn die Hauptsaison ist in vollem Gange, und unsere Wunsch-Campingplätze sind alle voll.
Aaaaaber, wie hatten nach dem 5. Anlauf Glück und sind auf dem Campingplatz https://www.campinglesolitaire.com/?lang=de in Saint-Jorioz, 8 km südlich von Annecy gelandet.
Direkt am See, so dass wir den morgigen Tag die Umgebung mit dem Rad erkunden können.
Parfait!!!!
Guten Morgen aus dem Venedig der Alpen - Annecy
Nach einem gemütlichen Start in den Morgen machen wir die Räder startklar, und fahren auf dem Radweg, der hier direkt am Campingplatz vorbeigeht, Richtung Annecy, um die Stadt zu erkunden.
Venedig der Alpen deshalb, weil die reizende Alpenstadt vom Fluss Le Thiou und vielen Kanälen durchzogen ist.
Der Lac d’Annecy ist der sechstgrößte See Frankreichs und gilt als der sauberste See in Europa, da man seit Jahrzehnten die Einleitung von Abwässern radikal untersagt.
Wir fahren die gut 8 km am See entlang, und genießen hier schon mal die ersten Eindrücke. Umgeben von Bergen und in der Mitte der blaue See ist schon ein traumhafter Anblick.
An der Fahrrad-Promenade entlang gibt es viele kleine Restaurants oder Bars, wo wir uns gleich einmal einen kühlen Drink gönnen.
In der Stadt selber gibt es viel anzusehen, z.B. die bei Verlieben beliebte Pont des Amours, der Palais de l‘Île, das Château und natürlich die Altstadt mit der Kathedrale. Die kleinen Gassen erinnern tatsächlich etwas an Venedig.
Es ist allerdings wirklich sehr viel los, was uns tatsächlich auch wieder an Venedig erinnert.
Außerdem gilt die Region Haut-Savoie als DIE Käseregion. Da haben wir uns in einer Frommagerie gleich mit etwas Käse eingedeckt.
Rundum ein sehr entspannter Tag bei bestem Wetter, den wir heute Abend bei einem schönen Abendessen und einem Glas Wein ausklingen lassen.
Unser vorletzter Tag ist angebrochen.
Wir sagen ‚au revoir’ Annecy und fahren in Richtung Genfer See am Nordufer entlang westwärts Richtung Schweiz.
Über Lausanne, Bern und Luzern geht es an den Sihlsee, südlich vom Zürichsee gelegen, nach Euthal, wo wir unsere letzte Nacht unseres Urlaubs verbringen.
Auf der Route genießen wir noch einmal alles, was uns an Schönem vor die Linse kommt.
Und da kommt man dann eben per Zufall an tollen Locations vorbei.
Bei der historischen Pont de la Caille, die die Verbindungsstraße zwischen Genf und Grenoble bildet und über den Fluss Les Usses führt, haben wir den schönsten Cappuccino unseres Lebens getrunken. Im Vintage Restaurant 99, mit Blümchen garniert. Grandios.
Kurz danach sehen wir in der Ferne schon Genf, das wir großzügig umfahren.
Mittlerweile sind wir auch schon auf Schweizer Boden.
Es geht am Schweizer Nordufer des Genfer Sees durch kleine Dörfer und an traumhaften Villen und Anwesen entlang.
Ganz anders, als auf der gegenüberliegenden französischen Seite.
Eine kleine letzte Pause am Hafen von Rolle, kurz vor Lausanne, und wir verlassen den Genfer See Richtung Nord-Westen nach Bern ein Stückchen auf der Autobahn.
Nach Bern wechseln wir wieder auf die Landstraße und fahren durch die Käseregionen Gruyère und das Emmental nach Luzern.
Wir sind wieder in der saftig grünen Zentralschweiz angekommen. Von dort ist es nicht mehr weit, an den Sihlsee nach Euthal. Ein schöner Campingplatz am oberen See, mit super freundlichem Empfang (https://www.camping-euthal.ch/kontakt ) auf 900 m in traumhafter Umgebung gelegen.
Es beginnt zu tröpfeln, die Schweiz ist wohl auch traurig, dass der Urlaub zu Ende ist 😉
Wir werden heute Abend dem Wolkenschauspiel am See zuschauen, und den letzten Abend genießen.
Wir beenden nun unseren Bericht, denn es geht leider wieder nach Hause, die restlichen 300 Kilometer von Euthal vorbei an Zürich nach Oeffingen.
Am Ende waren es gut 3300 km und super 20 Tage voller großartiger Eindrücke, Erlebnissen, Begegnungen und vielen spektakulären Landschaften. Und das Wetter war wirklich perfekt. Nur ein einziger Regentag.
Sicher hätte man an einigen Stellen noch etwas mehr Zeit verbringen können, aber wir wollten das eben genau so in dieser Zeit machen. Da muss jeder seinen eigenen, individuellen Plan aufstellen, was er erleben will: eher mehr oder lieber weniger Kilometer fahren, eher Sightseeingtouren in den Städten oder Wandern in der Natur, alles relaxter oder im flow…….
Das Reisen mit dem Wohnmobil erlaubt genau diese Flexibilität, und die genießen und lieben wir eben.
Der größte Dank gilt erst einmal Frank, der uns -mal wieder- ohne Komplikationen und sicher durch die teilweise doch recht engen Straßen und Pässe gefahren hat. Bester Fahrer ever !
Wir sind auch froh, dass Zuhause trotz der schwierigen Umstände im Moment, alles glatt gelaufen ist. Danke an unsere Kinder, die das alles gemanagt haben.
Und Danke natürlich auch an alle Mitleser, denen wir hoffentlich jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben.
Ansonsten sagen wir es mit den Worten des Schweizer Kellners in Täsch:
Fein g‘sie mit‘anand?
Ja, super g‘sie !!!!!
Bis zur nächsten Tour grüßen euch
Frank und Heike
2xJulierpass 2284 m
Oberalppass 2044 m
2x Gotthardpass 2106 m
Sustenpass 2260 m
2x Col de la Forclaz 1527 m
2x Col de la Montets 1461 m
Col de Gets 1172 m
Col de la Colombière 1613 m
Col du Aravis 1498 m
Col du Saisies 1650 m
Cormet de Roselend 1968 m
Col de l‘Iséran 2770 m
Col du Télégraph 1566 m
Col du Galibier 2642 m
Col du Lautaret 2058 m
Col d‘Izoard 2356 m
Col de Vars 2109 m
Col de la Cayolle 2327 m
Col de Valberg 1672
Col Saint-Martin 1500 m
Col du Turini 1607 m
Col de Castillon 706 m
+ die etlichen kleinen Pässe entlang der Route Napolėon
Wir waren wirklich positiv von allem überrascht.
Die Schweiz, klar, alles vom Feinsten, in den Hotspots zwar auch oft sehr touristisch, aber die Schweiz gehört eben Klassischerweise zum Pflichtprogramm sämtlicher Nationen auf Europatour.
Frankreich super schön, und entgegen der doch noch existierenden Vorurteile wurden wir absolut freundlich empfangen, egal wo, Rezeption, Restaurant, Fahrradwerstatt. Auch Englisch kein Problem. Wir freuen uns auch, dass unsere kleinen Französischkenntnisse (jetzt wieder) einigermaßen akzeptabel sind.
Dennoch ein paar Anmerkungen, die vielleicht nützlich sein könnten:
Wenn ihr denkt, es läuft in so einem Urlaub alles glatt, habt ihr euch getäuscht.
Hier kommen unsere Fails, die Gott sei Dank alle gut ausgegangen sind,
unseren Adrenalinpegel aber kurz in die Höhe getrieben haben: